SAP EC-CS enthält alle wesentlichen Funktionen, welche für die automatisierte Abschlusserstellung erforderlich sind (Datenübernahme (nebst Monitorsteuerung), Validierung, manuelle Buchungen, Währungsumrechnung, IC-Eliminierungen, Zwischenergebniseliminierung, Umgliederungen und leistungsfähige Kapitalkonsolidierung).
Die Datenübernahme bietet diverse Optionen; neben der Offline- (MS Access) und Online-Erfassung (Erfassungslayouts) existiert ebenso die Möglichkeit des Uploads. Neuerungen von EC-CS im Vergleich zu FI-LC bestanden in den integrativen Übernahmemethoden periodischer Extrakt, Rollup direkte Durchbuchung.
Die Datenübernahme bis zu Validierung der umgerechneten und angepassten Meldedaten erfolgt über den Datenmonitor, wohingegen der Konsolidierungsprozess aus dem so genannten Konsolidierungsmonitor heraus gesteuert wird.
Kritisch werden die limitierten Berichtswerkzeuge (Aktives Excel, Recherche-Berichte, Reporting Painter/ Writer), die begrenzte Anzahl an kundenindividuellen Kontierungen (max. 5) sowie die nur eindimensionale Möglichkeit der Konsolidierung gesehen.
SEM-BCS wurde u.a. aus dem Wunsch nach Mehrdimensionalität und OLAP auf Basis des EC-CS entwickelt und 2003 auf den Markt gebracht. Über leistungsfähige ETL-Werkzeuge werden die (für die konsolidierte Rechnungslegungslegung vorbereiteten) Berichtspakete der Konzerngesellschaften in ein multidimensionales Data Warehouse überführt, d.h. die Applikation läuft nun direkt auf SAP BW.
Ein wesentlicher technischer Unterschied zum Vorgängerprodukt EC-CS besteht in der Flexibilität des Datenmodells. Es ist nun möglich, beliebige Unterkontierungen dem Datenmodell hinzuzufügen und im Kontierungstyp zu validieren. Der Kontierungstyp kann zudem je nach Konsolidierungsanlass unterschiedlich ausgesteuert werden, was den gordischen Knoten aus Ordnungsmäßigkeit der IST-Rechnungslegung und Flexibilität in der Plankonsolidierung löst.
Eine wesentliche funktionale Erweiterung im Vergleich zum EC-CS stellt die so genannte Matrixkonsolidierung dar, mit deren Hilfe sich eine intern/extern harmonisierte Rechnungslegung sehr effizient umsetzen lässt. Es besteht folglich die Möglichkeit, bereits im Datenmodell ein zweites Merkmal mit der Rolle Konsolidierungseinheit zu definieren. Im Monitor kann man beliebig zwischen den beiden Dimensionen umschalten, was insbesondere bei der IC-Abstimmung sehr hilfreich ist. Die Konsolidierung selbst läuft indes immer parallel in beiden Dimensionen.
Zu Anfang verfügte SEM-BCS funktional zunächst über einen ähnlichen Leistungsumfang wie EC-CS. Im Laufe der Zeit kamen jedoch eine Menge an Weiterentwicklungen und Neuerungen über die verschiedenen EHP’s hinzu. Stichpunktartig seien an dieser Stelle folgende Funktionalitäten genannt: Zwischengewinneliminierung im Anlagevermögen, Zwischengewinneliminierung im Umlaufvermögen mit Lieferketten und die Restatementfunktionlität.
Die bemerkenswerte Produktweiterentwicklung zeigt sich auch im Berichtswesen. Für das Reporting stehen einerseits die BW-Reporting-Funktionalitäten und zusätzlich aber auch das SAP Analysis for Office (AfO) zur Verfügung.
Einhergehend mit der SAP HANA-Strategie wurde herstellerseitig auch das Business Warehouse für die Technologie optimiert. Mit SAP BCS/4HANA wird auch seitens der Konsolidierungslösung dieser Innovationsschub umgesetzt und BCS/4HANA nutzt die HANA-optimierten Objekte (“advanced DSO“) des SAP BW/4HANA.
Hervorzuheben ist: Für das SEM-BCS 7.48 EHP 8 gibt es zwar eine Wartungszusage bis 2027, aber das Enhancement Package (EHP 8) umfasst die letzte Innovation von SEM-BCS. Innovationen werden künftig für BCS/4HANA bereitgestellt.
Bitte lesen Sie zu den Release-strategischen Überlegungen mehr unter „Wissen -> Insights -> Release-Strategie SEM-BCS bzw. BCS/4HANA“.
SAP S/4HANA Finance for Group Reporting ist seit 2017 die neue strategische SAP-Lösung für Konzernberichterstattung, Konzernabschlusserstellung und Plankonsolidierung. Durch die moderne Fiori-Benutzeroberfläche in Verbindung mit der direkten Integration in SAP S/4HANA entsteht eine integrierte und durchgängige Rechnungslegungslandschaft. Das Produkt ist sowohl in der Cloud- als auch in einer On premise-Variante verfügbar.
Vorteile sind das sehr flexible Datenmodell mit Erweiterung um beliebige kundeneigene Felder, die Möglichkeit zur Echtzeitintegration der Einzelabschlüsse aus SAP S/4HANA Finance in die Konzernberichterstattung oder die Berichterstattung direkt in Fiori, mittels Microsoft Excel oder über die SAP Analytics Cloud.
Hervorzuheben ist die leistungsfähige IC-Abstimmung und IC-Konsolidierung (SAP ICMR). Die Leistungsmerkmale erinnern an SAP ICR und bei S/4HANA-integrierten Gesellschaften kann ein hochautomatisiertes Beleg-Matching vorgenommen werden. Zudem können auch nicht-integrierte-Gesellschaften gut in den Abstimmungsprozess eingebunden werden. Bemerkenswert ist, dass aus dem abgestimmten Buchungsstoff – unter Beachtung von Differenzenstrategien – automatisierte Konsolidierungsbuchungen erzeugt werden können.
SAP S/4HANA Finance for Group Reporting ist technisch ein recht junges Produkt, so dass aktuell auch noch funktionale Einschränkungen vorzufinden ist. Stichpunktartig zu nennen sind die deutliche Reduktion des Leistungsumfangs des Kontierungstyps, die fehlenden Standard-Funktionalität der Zwischenergebniseliminierung (die nur teilweise durch eine verbesserte Umgliederungslogik aufgefangen wird), die fehlende Funktion für Restatement bzw. die Unterstützung von Organisationsänderungen. Es bedarf insofern einer genauen Analyse, welches Produkt für die jeweiligen Konsolidierungsanforderungen am besten geeignet ist.
-> Bitte lesen Sie mehr Details zu den drei Systemen im Bereich „Wissen -> Insights -> Synopse Konsolidierungssysteme“.